Hexenagger 2006
Von 15. bis 17. September 2006 fand auf Schloss Hexenagger die "Landpartie" mit den Themenbereichen "Reiten - Jagen - Fischen - Garten" statt. Das Leben auf dem Land und im Garten, edle Pferde und Kutschen, Jagdhunderassen, Jagdhornkonzerte ein Flohmarkt für Jäger, Reiter, Fischer und Gärtner - all diese Themen erfreuten die Besucher an diesem Wochenende.
Die „Dame“ auf der Landpartie von Schloss Hexenagger / Altmühltal mit dem weißen Gerfalken „Sheila“ aus der Falknerei von Martin Müller .
Der prächtige Falke schwebt nun am Himmel von Spanien, wo er fleißig Rothühner beizt. Seine Kollegen und Nachfolger sind samt Flugschau im Vogelpark Abensberg zu bewundern.
Das Reiten im Damensattel stammt ursprünglich aus der Falkenjagd
Der Gerfalke mit seinem Zweitnamen „Jagdfalke“ ist der größte Falke und war der klassische Jagdfalke des Mittelalters.
Der Gerfalke ist dabei eine spezielle Unterart und ist auch heute noch herausragend unter den Jagdvögeln. Die weiße Züchtung gilt als besonders edel und ist sehr gefragt.
Die damals für sehr viel Geld aus dem hohen Norden importierten Falken, werden heute im Inland in der 10. Generation gezüchtet.
Noch heute werden Habichte und Falken allgemein zur Beizjagd verwendet.
Bedingt durch seine spezielle Jagdtechnik, kann der Falke Vögel im Fluge erbeuten. Seine Schnelligkeit und Wendigkeit erlaubt es ihm, selbst Vögel zu überwältigen, die erheblich größer und schwerer sind als er selbst. So wurden mit Falken sogar Reiher und Kraniche erfolgreich gebeizt.
Die Beizjagd auf den Reiher konnte damals nur zu Pferde verfolgt werden, weil dabei große Strecken bis zu 15 Kilometern hinter den Reihern zu absolvieren waren.
Der Falke verfolgte dabei den sehr viel größeren Reiher, dazu musste der Falke gut trainiert sein. Auch den noch größeren Milan konnte der Falke durch überlegene Wendigkeit im Angriff erlegen.
Warum trägt der Falke eine Haube über dem Kopf?
Die Haube dient dem Falken zur Energiebündelung. Er soll nicht vorzeitig abfliegen. Er würde sonst vorbeifliegende Singvögel versuchen zu erlegen - oder bei Besucheransammlungen einen Yorkshire-Terrier.....
Jeder Falke trägt eine extra ihm angepasste Haube. Pro Falkenart existieren ca. 50 verschiedene Größen, damit nichts drückt. Der Falke wurde an seine Haube gewöhnt, damit er davor nicht scheut.
Beim Jagdeinsatz wird der Falke zur Beute hin transportiert. Erst in Sichtweite der Beute wird die Haube abgenommen und der Falke startet unverzüglich seine Jagd.
Die Jagd mit Falken, Habichten und Sperbern war in erster Linie ein gesellschaftliches Ereignis, an dem auch Frauen teilnahmen.
Die Falknerei war im Hochmittelalter in Mitteleuropa weit verbreitet. Sie diente besonders beim Adel kaum der Erlangung von Wildbret, um die Speisekarte zu bereichern, sondern vielmehr sportlichen Zwecken.